Mit über 150 ehrenamtlichen Engagierten zählt K.I.O.S.K. zu den größeren Trägern zivilgesellschaftlichen Engagements in Freiburg. Zum Neujahrsempfang für Ehrenamtliche am 27. Januar kamen 80 Menschen, die sich freiwillig, gemeinnützig und sozial im Rieselfeld und bei uns einsetzen. Die Worte unserer Geschäftsführerin Daniela Mauch sprechen allen Aktiven des K.I.O.S.K. aus dem Herzen. Deshalb möchten wir sie hier mit Euch teilen:
Spielräume eröffnen, Freiräume ermöglichen – das war das Motto der Glashaus-Eröffnungswoche 2003; und dies ist uns in der Stadtteilarbeit immer noch wichtig. Spielräume eröffnen, um sich zu begegnen. Freiräume für persönliche und gesellschaftliche Entwicklungen ermöglichen. Vieles ist unter diesem Motto denkbar.
Wir haben eine gesellschaftspolitische Aufgabe, in Zeiten wie diesen, in denen Abgrenzung, Ausgrenzung und Hassbotschaften zum alltäglichen Umgangston in den Medien gehören. Unser aller Aufgabe ist es, ein Miteinander im Stadtteil zu ermöglichen, und zu erhalten, das von demokratischen Grundwerten geprägt ist. Wir wollen ein Miteinander ermöglichen, das von Toleranz gegenüber vielfaltigen Lebenswegen und Lebensweisen geprägt ist, ein Miteinander in dem ein respektvoller Umgang zur Normalität gehört.
In ihrem Buch „Gegen den Hass“, stellt Carolin Emke, die im Herbst den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hat, den Lob des Unreinen als Antwort auf Hass und Gewalt heraus. Sie sagt: Mangelnde Vorstellungskraft ist ein mächtiger Widersacher von Gerechtigkeit und Emanzipation. Sie spricht vom Wahrsprechen, und meint damit ein „Anders-sprechen“ — ein Sprechen im dem Wortkombinationen wie „Jugend-Müll-Lärm“ oder „Flüchtlinge-Krise-Gefahr“, oder viele andere Sätze, neu und anders zusammen gesetzt werden. Es könnte auch heißen Jugend-Verantwortung-Zukunft oder Flüchtlinge-Lebenserfahrung-Chance.
„Zum zivilen Widerstand gegen den Hass gehört für mich auch, sich die Räume der Phantasie zurückzuerobern. Zu den dissidenten Stategien gegen Ressentiment und Missachtung gehören auch, und das mag überraschen, die Geschichten vom Glück. Es gilt Geschichten zu erzählen vom gelungenen Leben und Lieben, …um die Möglichkeit des Glücks als etwas festzusetzen, das es für jede und jeden geben könnte.“
Geglücktes Miteinander, geglücktes Engagement gilt es auch weiterzuerzählen. Daher möchte ich Euch uns Sie einladen, weiterzuerzählen, in ihrer Nachbarschaft, in ihrem Alltagsleben, wie Ehrenamt Freude machen kann, wie es bereichert und erfüllt. Ihr, jede und jeder von Euch/Ihnen ist ein gelungenes Beispiel für Vielfalt, für Toleranz, für Freiheit und Respekt.
Dafür bin ich persönlich sehr dankbar – in Zeiten wie diesen.