Die Neue im Rieselfeld
Die Quartiersarbeit im Rieselfeld hat ein neues Gesicht: Carla Schönhuth tritt die Nachfolge von Clemens Back an, der nach 21 Jahren Entwicklungsarbeit wohlverdient in den Ruhestand gegangen ist.
Die 31jährige Erziehungswissenschaftlerin hat die letzten anderthalb Jahre im Allgäu verbracht und dort als Projektleiterin LoBiN Isny (Auf und Ausbau Lokales Bildungsnetzwerk in Isny) gearbeitet. Aufgewachsen ist sie in der schwäbischen Kleinstadt Kirchheim unter Teck, zum Studieren hat es sie dann mehr in den Norden verschlagen, zunächst nach Münster für den Bachelor und später für den Master nach Bielefeld.
„Beruflich habe ich in dieser Zeit sehr vieles gemacht“, stellt Carla Schönhuth fest, „ich freue mich darauf, dies alles in die Stadtteilarbeit hier im Rieselfeld mit einbringen zu können. Nach dem Abitur habe ich ein halbes Jahr als Regiehospitantin am Theater verbracht, die Liebe zu dieser Welt ist mir bis heute erhalten geblieben und hat vor allem meine Zeit in Münster sehr geprägt. Ich habe in manchen Wochen dort mehr Zeit im Theaterlabor, einer kleinen Studierenden-Bühne, verbracht als in den Vorlesungen, sei es als Schauspielerin, in der technischen Betreuung einer Produktion oder als Regisseurin. Im Sommer habe ich während dieser Zeit meistens in Frankreich als Kinder- und Gästebetreuerin gearbeitet.
Durch ein Praktikum habe ich erste Erfahrungen mit erlebnispädagogischen Klassenfahrten gemacht. Diese Arbeit mit Gruppen in der Natur ist mir sehr wichtig. Ich verbringe selbst viel Zeit draußen und bin gerne dabei auch sportlich aktiv. Die Momente des Energietankens, die ich selbst dabei immer wieder erlebe, gebe ich in dieser Arbeit weiter. In den letzten acht Jahren habe ich für unterschiedliche Anbieter in ganz Deutschland und manchmal auch darüber hinaus gearbeitet und mich dabei immer wieder weitergebildet.
Hierüber habe ich auch Freiburg kennengelernt. Als Vorbereitung für ein Praktikum in Chile habe ich 2010 vier Wochen in Freiburg verbracht und seither immer wieder mit dem Gedanken gespielt hierher zu ziehen. Für das Masterstudium ist es dann doch die Uni Bielefeld geworden, hier hatte ich im Studium mehr Freiraum mein eigenes Profil zusammenzustellen.
Trotz meines Schwerpunktes in Erwachsenbildung/Weiterbildung habe ich auch einen Teil in Beratungswissenschaften und internationalen Bereich studiert. Unter anderem habe ich ein Semester in Kopenhagen verbracht in dem internationalen Studiengang „Lifelong Learning: Policy and Management“. Mit 23 Menschen aus 17 verschiedenen Ländern aus der ganzen Welt über Bildung und Sozialsysteme zu diskutieren, war sehr bereichernd. Zudem habe ich im Studium eine Moderationsausbildung absolviert. Im Rahmen meiner Masterarbeit forschte ich zu der Organisation von Freiwilligenarbeit durch Netzwerke. Das Interesse an den Veränderungen im Ehrenamt habe ich durch meine Tätigkeit zu dieser Zeit als Projektkoordinatorin für profamilia, Landesverband Baden-Württemberg erhalten.
Aber Freiburg kam wieder zu mir zurück: Durch private Kontakte bin ich in das Trainerteam des N E W Instituts hier in Freiburg eingestiegen. Denn dass ich nach dem Studium wieder in den Süden zurück musste, das war mir schon länger klar, mir haben einfach die Berge und das schöne Wetter gefehlt. Beides konnte ich nun in meiner Zeit in Isny genießen, und auch beruflich habe ich dort viele wichtige Erfahrungen gemacht, die mir den Einstieg hier im Rieselfeld sicher erleichtern werden.
Ich habe in Isny eng mit Ehrenamtlichen, Vereinen, Institutionen und der Stadtverwaltung zusammengearbeitet und hatte die Möglichkeit, mein theoretisches Wissen über Netzwerkarbeit praktisch zu vertiefen. Leider wurde das Projekt dort grundsätzlich nicht verlängert, sodass ich meine Arbeit nach der ersten Aufbauphase nicht weiterführen konnte.
Aber dafür darf ich jetzt hier sein und Freiburg intensiv kennenlernen. Im Rahmen dessen will ich mich auch gleich bei allen Mitwirkenden im KIOSK Rieselfeld für den offenen und liebevollen Empfang bedanken.
Quartiersarbeit im Rieselfeld gibt es nun seit 21 Jahren, die Aktivitäten und das Engagement, das hier im Glashaus entstanden ist, ist überwältigend. Ich freue mich sehr darauf, nach und nach alles und alle Mitwirkenden kennenzulernen und bin gespannt, wie wir in den nächsten Jahren die Quartiersarbeit gemeinsam weiterentwickeln werden. Ich bin ebenso gespannt, welche Rieselfelderinnen und Rieselfelder hier ihren Platz finden ihren Stadtteil so zu gestalten, dass sie und alle anderen Bewohner sich hier wohlfühlen. Das begleiten zu dürfen ist eine große Ehre für mich.“
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!