Wir sind da, auch wenn uns kaum jemand sieht!
Seit der Schließung des Stadtteiltreffs aufgrund der
Verordnung von Stadt und Land Kultureinrichtungen zu schließen und
Vereinsaktivitäten zu beenden, ist es ruhiger geworden, nach außen hin. Die
sozial-kulturellen Veranstaltungen, wie Filmclub, Jazzlounge, Disko wurden
abgesagt, das Café geschlossen, die Vermietungen von Saal und Gruppenräumen
wurde eingestellt.
Im Glashaus selbst ist es nur teilweise ruhiger geworden,
manche Mitarbeiter*innen arbeiten im
home office, weil aktuell ein Verdachtsfall vorliegt im Umfeld. Um den
Arbeitsschutz zu gewährleisten arbeiten wir alternierend und halten die Türen
für Besucher*innen geschlossen. Bei anderen Mitarbeiter*innen vervielfachen
sich aktuell die Aufgaben, weil die Arbeit umstrukturiert werden muss, die
Finanzierung des Personals abzusichern ist, sich etliche Ehrenamtliche und
Bewohner*innen mit Fragen per Telefon und online an uns wenden.
Alle Veranstaltungen und Vermietungen wurden bis 15.Juni
aufgrund der Landesverordnung abgesagt. Sollte früher wieder ein Spielraum zur
Nutzung der Räume möglich sein, informieren wir.
- Aktuelle Informationen zum Corona-Virus,
Anregungen für ein entspanntes Alltagsleben trotz Corona und hilfreiche
Telefonnummern finden Sie an der Frontseite des Glashauses.
Geschäftsstelle:
Wie bei vielen Unternehmen haben auch wir, für das Café, Kurzarbeit angezeigt. Über das Soforthilfeprogramm Baden-Württemberg haben wir Unterstützung beantragt, denn K.I.O.S.K. brechen durch die Schließung von Café und vor allem durch die Einstellung der Vermietung der Räume, durch die Absage der Veranstaltungen von Ehrenamtlichen (Filmclub, Disko, Flohmarkt…) Einnahmen im 5-stelligen Bereich weg. Diese Einnahmen haben die Sachausgaben, auch für ehrenamtliches Engagement und Personalstellen im Küchenteam mitfinanziert. Wir fahren auf Sicht und versuchen das Möglichste, damit keine MitarbeiterInnen entlassen werden müssen. Geschäftsleitung und geschäftsführender Vorstand treffen sich regelmäßig zur Krisensitzung und sind im ständigen Kontakt, wenn schnelle Entscheidungen zu treffen sind.
Nebenbei, ganz nebenbei, sind weiterhin so wichtige Dinge
fristgerecht abzugeben, wie die Finanzanträge an die Stadt Freiburg für den
nächsten Doppelhaushalt 2021+2022. Trotz Umstellung auf Digitalisierung konnte
hier keine Fristverlängerung ermöglicht werden, sodass mitten in der aktuellen
Umstrukturierungsphase mit ruhigem Kopf die passenden Zahlen kalkuliert werden
mussten. Verwendungsnachweise für die Stadtverwaltung müssen erstellt werden,
auch hier mit knappen Fristen. Und natürlich sind weiterhin die laufenden
Buchhaltungen zu erstellen, denn das Finanzamt wird die Fristen zur Abgabe der
Umsatzsteuer auch nicht einfach verlängern.
Auch mit den für K.I.O.S.K. zuständigen Stellen im Jugendamt
(Abteilung Jugendförderung) und im Sozialamt (Quartiersmanagement) sind
Gespräche zu führen, um die Vorgehensweise und Umstrukturierung abzustimmen,
denn wesentlich ist: wir arbeiten als freier Träger im Auftrag der Stadt
Freiburg.
Die Umstellung auf online-tools läuft. Da bislang noch wenig
Notwendigkeit dazu war, auch von Seiten der Nutzer*innen, sind wir in der
Erprobungsphase sehr unterschiedlicher tools für Videokonferenz oder
Telefonchat. Dabei begleiten uns die Fragen: was ist save und entspricht dem
Datenschutz, was ist einfach anwendbar auch für die Nutzer*innen. Dass die
Zuschüsse der Stadt Freiburg im Bereich der Sachkosten rudimentär anzusehen
sind, führte dazu, dass nicht alle Mitarbeitenden mit Diensthandy oder Laptop
ausgestattet sind. Ebenso konnte aus Kostengründen die Umstellung auf Microsoft
Team, das Chat und Teamarbeit digital erleichtert, noch nicht erfolgen. Auch
hier ist der Vorstand mit den zuständigen Verantwortlichen der Stadtverwaltung
im Gespräch. Wie schnell jedoch Entscheidungen und eine bessere Ausstattung
erreicht werden kann, ist abzuwarten.
Bewährt hat sich in der aktuellen Situation die Zusammenarbeit mit dem
städtischen Quartiersmanagement. Sobald sich neue Verordnungen, neue
Informationen über Beratungsstellen oder Versorgung durch die Tafelläden
ergeben, werden wir informiert.
Herausforderung: in diese aktuell besonders schwierige Zeit fällt auch
die Elternzeitvertretung des Quartiersarbeiters Norman Pankratz ab Mitte Mai.
Seit einigen Wochen laufen durch die Geschäftsleitung hinter den Kulissen
zahlreiche Gespräche mit BewerberInnen, der Stadtverwaltung, den KollegInnen im
K.I.O.S.K.-Team, um eine gute Lösung in dieser besonders herausfordernden
Situation zu finden.
Von Entschleunigung und ruhigerem Arbeiten hinter der
ruhigen Glashausfassade also keine Spur.
Quartiersarbeit:
Was hinter den Kulissen läuft: Die Telefone stehen nicht
still, denn der Aufbau des Rieselfelder Hilfenetzes bedarf vieler Abstimmungen
und Klärungen, wie zur Sicherheit der Helfenden und Hilfesuchenden vorgegangen
werden soll. Infomaterial für die Helfenden muss gesichtet und beschafft
werden, Rücksprachen mit der Polizeistelle sind zu treffen, die Vorgehensweise
mit den Kooperationspartnern wird immer zeitnah abgestimmt. Damit alles klappt
bei der Vermittlung von Helfenden und Hilfesuchenden, sind viele Fragen zu
klären. Damit alles im Überblick bleibt, wurde eine umfangreiche Daten-Tabelle
erstellt, die natürlich unter der Vorgaben der DSGVO geführt wird.
Diese unsichtbaren Hintergrundarbeiten, die über das Aufhängen und
Aktualisieren von Plakaten hinausgehen, sind eine wichtige Grundlage unserer
fachlichen Arbeit und werden ein verlässliches Hilfenetz bewirken.
Wir sind in intensivem Austausch mit anderen Akteuren im
Rieselfeld, beobachten Entwicklungen und versuchen präventiv darauf zu
reagieren. Mit Sorge ist uns bewusst, dass die Corona-Folgen ganz direkt im
Stadtteil ankommen werden, bei den Menschen, indem Kurzarbeit oder Jobverlust
drohen.
Wir sehen die Problematik der hohen Mieten, die für viele
Familien im Rieselfeld nochmals eine Verschärfung bedeuten. 36% der Haushalte
sind mit Kindern unter 18 Jahren. Es gibt eine hohe Zahl Alleinerziehender.
Wenn Adidas, H&M und Deichmann die Mietzahlungen einfach stoppen, so ist
das den Familien im Rieselfeld nicht einfach so möglich. Hier braucht es
gesamtstädtische, politische Lösungen. Dazu gehen wir ins Gespräch mit den
Verantwortlichen der Kommune.
Wir denken über die Sicherstellung von
Lebensmittelversorgung nach und sind froh, dass derzeit die Kath.Kirche in
Weingarten (St.Andreas) ein Angebot etabliert hat, das auch für das Rieselfeld
erreichbar ist. Mit dem Küchenteam, das sonst den Mittagstisch im Café im Glashaus
auf den Teller zaubert, sind erste Planungen im Gange.
Mit den Ehrenamtlichen, die sonst im Glashaus aktiv sind,
Veranstaltungen planen und im Café für die Gäste Kuchen, Waffeln und eine
schöne Treff-atmosphäre bieten, sind wir da und dort im Gespräch, auf Abstand –
oder am Telefon.
Das Café ist
geschlossen auf Anordnung von Stadt und Land- Zur Sicherstellung des
Kontaktverbotes haben wir die Tische und Stühle ins Glashaus geholt, damit
diese nicht einladend wirken und wir die Desinfizierung gewährleisten müssten.
Das Küchenteam vermisst seine Gäste, doch wir dürfen nicht
öffnen, das ist bei Strafe derzeit verboten. Eine Umstellung auf Essen to go
oder Lieferdienst ist in Überlegung, jedoch ist unklar wieviel Bedarf vorhanden
wäre, wie es organisatorisch machbar ist mit Voranmeldung und Bezahlung und was
unter besonderen hygienischen Bedingungen möglich ist. Unklar auch, ob dies in
einem städtischem Gebäude machbar und erlaubt ist. Darüber hinaus wollen eigentlich
wir nicht den Rieselfelder Gastronomen Konkurrenz machen. Unser Anliegen war
stets: eine Ergänzung zu sein und im Glashaus einen Treffpunkt zu bieten, beim
Mittagessen, bei Waffeln, bei leckerem Kuchen.
Das Küchenteam arbeitet hinter den Kulissen weiter, an neuen
Rezepten, neuen Angeboten für die Zeit, wenn wieder geöffnet werden kann. Es
gibt eine Gruppe Frauen vom Küchenteam, die nähen können, doch keine
Nähmaschine haben. Wir überlegen, wie wir aktuell Mundschutz aus Stoff herstellen
können. Vielleicht gibt es auch bald Rezepte per Video oder online auf der
homepage von K.I.O.S.K.. Per WhatsApp spricht sich das Küchenteam ab, doch
direkte Kommunikation ist meist wichtig, um gemeinsam Entscheidungen zu
treffen. Unsere Kompetenzen liegen im Kochen und in der Hauswirtschaft! Ein
digitales Café oder organisatorische Herausforderungen rund um einen
Essens-bring-Dienst schütteln wir nicht so schnell aus der Küchenschürze!
Daniela Mauch,
Geschäftsleitung KIOSK im Rieselfeld e.V.
Kontakt? Derzeit am
besten über stadtteilarbeit@rieselfeld.org oder kiosk.leitung@rieselfeld.org,
wir melden uns baldmöglichst bei Ihnen!
Für das Rieselfelder
Hilfenetz
von Montag – Freitag zw. 9-17 Uhr
Erreichbarkeit über die Quartiersarbeit
Mobil: 0176 – 32693440